Batterierecycling

Batterierecycling: Bosch entwickelt Europas erste vollautomatisierte Anlage zur Batterieentladung

Immer mehr Elektroautos kommen auf die Straßen. Nach Schätzungen von Bosch sollen sie bis 2030 rund 70 Prozent aller neu zugelassenen Pkw in Europa ausmachen. Damit einher geht ein steigender Bedarf an Batterien und Recycling der darin enthaltenen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Nickel. Bosch hat dafür spezielle Maschinen, Anlagen und Software entwickelt.

“Elektromobilität kann sich nur dauerhaft etablieren, wenn ausreichend Rohstoffe für die Herstellung der Batterien zur Verfügung stehen. Recycling kommt eine tragende Rolle zu und hilft, unsere Wertschöpfung auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen: Das, was wir nutzen, verwenden wir wieder und gewinnen Rohstoffe zurück.”

Dr. Stefan Hartung

Dr. Stefan Hartung

Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH

Das Tochterunternehmen Bosch Rexroth liefert jetzt der Battery Lifecycle Company, ein Joint Venture der REMONDIS-Tochter TSR Recycling und Rhenus Automotive, die erste vollautomatisierte Anlage zu Entladung und Demontage von Batteriemodulen in Europa. „Elektromobilität kann sich nur dauerhaft etablieren, wenn ausreichend Rohstoffe für die Herstellung der Batterien zur Verfügung stehen. Recycling kommt eine tragende Rolle zu und hilft, unsere Wertschöpfung auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen: Das, was wir nutzen, verwenden wir wieder und gewinnen Rohstoffe zurück“, sagt Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung.

Experten gehen davon aus, dass in Europa bis 2030 Recycling-Kapazitäten für bis zu 420 000 Tonnen Batteriematerial pro Jahr notwendig sein werden (Quelle: Fraunhofer ISI, 2023). „Wollen wir eine europäische Kreislaufwirtschaft aufbauen, müssen wir Recycling fest in den Lebenszyklus von Produkten integrieren und die notwendige Infrastruktur dafür schaffen. Bosch bringt sich mit seiner Technik-Expertise ein“, sagt Hartung.

Effizientes Recycling als Baustein einer Kreislaufwirtschaft

Batterierecycling

Module lassen sich in wenigen Minuten tiefentladen. Dabei erkennt die Anlage unterschiedliche Batterie-Bauformen, Risiken wie Kurzschlüsse und Brände werden minimiert.

Mehr und mehr Elektroautos bei gleichzeitig begrenzten Ressourcen und steigenden gesetzlichen Vorgaben für das Recycling – die Herausforderungen nehmen zu. „Die aktuell in Fahrzeugen eingebauten Batterien haben in zehn bis 15 Jahren ihr Lebensende erreicht. Dieses Zeitfenster gilt es zu nutzen, um die entsprechenden Recyclingkapazitäten zu errichten“, so Dr. Steffen Haack, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG.

Die für das Recycling benötigte Anlagentechnik erfordert allein in Europa laut dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung Investitionen in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro bis 2040 (Quelle: Fraunhofer, 2021). Das zahlt sich aus: Bei optimalem Recycling lassen sich bis zu 95 Prozent der chemischen Elemente dem Batterie-Produktionsprozess erneut zuführen. Die von Bosch Rexroth entwickelte automatisierte Entladung vereinfacht nicht nur das Recycling, sie steigert auch die Effizienz und erhöht die Sicherheit.

Modellprojekt bei der Battery Lifecycle Company

Bosch hat spezielle Maschinen, Anlagen und Software für den Recylingprozess von Batterien entwickelt.

Jährlich sollen am Standort der Battery Lifecycle Company bis zu 15 000 Tonnen Batteriematerial recycelt werden.

In Magdeburg am Standort der Battery Lifecycle Company entsteht derzeit die erste vollautomatisierte Anlage Europas. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Sommer 2023 geplant.

Vor Ort sollen gebrauchte Batterien unterschiedlicher Hersteller geprüft, tiefentladen und für das anschließende Schreddern vorbereitet werden. Innerhalb von weniger als 15 Minuten lassen sich acht Lithium-Ionen-Akkus von Elektroautos automatisiert entladen. Mit dieser Lösung erhöht Bosch das Recyclingtempo signifikant: Beim zurzeit üblichen manuellen Verfahren dauert es bis zu 24 Stunden, ehe die Akkus tiefentladen sind. Batteriemodule werden prozesssicher chemisch inaktiviert, die Weiterverarbeitung kann spannungslos erfolgen. Die aus den Modulen stammende Restenergie wird für den Betrieb der Anlage verwendet. Zudem kommt vor Ort bewährte Industrietechnik von Bosch für die Batterieproduktion zum Einsatz, etwa flexible, modulare Transfersysteme sowie die Steuerungsplattform ctrlX AUTOMATION.

48-V-Batterie

48-V-Batterie Performance

Bosch rüstet immer mehr Fahrzeugmodelle mit der 48-V-Batterie Performance aus und trägt damit zu nachhaltiger Mobilität für heute und morgen bei.

Die Hauptfunktion der 48-V-Batterie besteht darin, die zurückgewonnene Bremsenergie zu speichern und dem Fahrzeug beim Beschleunigen als Boost-Energie zuzuführen. Die Energie kann auch für elektrische Verbraucher im Fahrzeug verwendet werden. Fahrzeughersteller erreichen so eine CO2-Reduzierung um bis zu 15% bei sehr geringen Kosten.

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